Günther Oberhofer
Geboren 1939 in Innsbruck, Gymnasium in Salzburg – Matura 1957; Studium an der TU Wien – Diplom 1965;
Mehrjähriger Aufenthalt in Afrika- Namibia- engagierte Arbeit in Architekturbüros; ebenso später in Wien. Dazu
regelmäßig Studienreisen und Fernreisen, Fotodokumentationen ( Architektur- Natur- Unterwasseraufnahmen )
Seit 1975 Tätigkeit als selbständiger Architekt- ab etwa 2018 zunehmend freigespielt für künstlerische Versuche.
Ich war Architekt mit totalem Einsatz (alle meine Bauten wurden in Fachzeitschriften und Büchern publiziert) da blieb keine Zeit für etwas, das ich in meiner frühen Jugend bei jeder Gelegenheit tun wollte und tat (ich war mir immer sicher, irgendwann würde ich darauf zurück kommen) seit etwa vier Jahren bin ich wieder dran: Ich male!
Ich wusste nicht, wie wieder beginnen: Angefangen habe ich, indem ich von mir geplante Bauten in eine abstrakte `Landschaft` gestellt habe- in fremdem Maßstab; von da ist es – wie von selbst- weiter gegangen, es hat sich daraus, so wurde gesagt- eine eigenständige Bildsprache entwickelt…
„Grafische Versuche 2018 – 2021“ lautete der Titel meiner allerersten Ausstellung im Juli 2022 in der Galerie in der Radetzkystrasse 4- in Wien, dokumentiert auch in der Nr. 358 der Zeitschrift „Vernissage“
Es sind keine fröhlichen Bilder! Ich bin nun über achtzig- ein Jahrhundert ist für mich ein überschaubarer Zeitabschnitt und ich sehe die Entwicklungen unseres Daseins mit Argwohn und Pessimismus: Ich habe auf meinen Fahrten in Afrika- mehr noch beim Tauchen an den Korallenriffen tropischer Meere- die Komplexität des Lebens verstehen gelernt: Die Arten reproduzieren Leben – als Nahrungsquelle für andere! Das Fressen und gefressen werden als nachhaltiges System – aus dem der Mensch sich heraus entwickelt hat. So hat er keinen Gegner- außer sich selbst; er schafft sich seine eigenen Regeln des Zusammenlebens und scheitert gerade daran. Er startet in das Weltall (erkennt die eigene Bedeutungslosigkeit vor dessen Dimensionen in Raum und Zeit…) schafft es aber nicht, seine Existenz auf dem Heimatplaneten zu sichern. Er trägt das Erbgut seines Ursprunges, ist ausgestattet zu kämpfen und sich durchzusetzen – kaum aber für ein friedliches Miteinander (und ein nachhaltiges Umgehen mit der Umwelt). So ist mit dem maßlosen Anwachsen der Erdbevölkerung die Katastrophe absehbar- wenn es dem Menschen nicht gelingt, seine ganze Intelligenz vorrangig für eine sozial verträgliche globale Ordnung einzusetzen: Davon ist er derzeit weit entfernt – und so ist er Thema meiner Bilder:
Der Mensch- mit all seinen Möglichleiten- ist auf sich gestellt in seiner artifiziellen, selbstgeschaffenen Umwelt:
Die Mythen, die ihm in der Vergangenheit seine Einzigartigkeit bestätigten und ihm den persönlichen Schutz durch eine gütige Allmacht versprachen- sie sind auf seinem Weg in den Weltraum verloren gegangen.
Meine aktuellen Bilder haben generell die Formate 80 / 80 cm (Papier auf Holztafel) 90 / 90 cm (Leinwand) 70 / 100 cm (Sandwichkarton auf Holztafel) Technik: Acryl und Filzstift- (80 / 80cm integrierter Computerdruck )
Das Grundprinzip sämtlicher meiner Bilder (auch der 70/100 Formate) ist das Quadrat: Ich starte jedes Mal, indem ich zuerst das Quadrat abgrenze und die beiden Diagonalen markiere: Sie ergeben Ordnung, manchmal bilden sie dabei reale Kanten, Räume. Häufig werden sie übermalt und bleiben doch als Kraftlinien spürbar.
Kontakt:
Günther Oberhofer; Laurenzg. 13 /1/12; 1050 Wien ;
Telefon: 0664 8910 300;
Mail: guenther_oberhofer@yahoo.de