Hans Peter Hettich 

HP Hettich war ein künstlerischer Späteinsteiger, obwohl er sich schon im Architekturstudium intensiv
mit der Freihandzeichnung beschäftigte.

Ab 1992 entstanden über 750 meist kleinformatige Fotocollagen, zunächst als Postkarten,
sozusagen als Gegengewicht zur stets vielen Sachzwängen unterworfenen Arbeit als Architekt.

1997 fand die erste seiner zahlreich folgenden Ausstellungen im In- und Ausland statt.
Seine poetischen, paradox verspielten und dennoch formal exakt gegliederten, farblich nuancierten
Collagen fanden großes Interesse, was ihn anspornte, dem beruflichen Nebenschauplatz immer mehr
Raum zu geben.

Der Fotocollage folgte die Fotografie. Sein geschultes Auge tastete Wände, Mauerreste ab, suchte
Strukturen, ergötzte sich an der Schönheit des Vergänglichen, dokumentierte das Alter und Altern,
fand Spuren, Verfremdungen und reizvolle Absurditäten.

Während eines längeren Aufenthalts 2003 in Los Angeles fand er bei seinen Gängen entlang der
Boulevards eine Menge Alltagsmüll, wie Absätze, Parkzettel, Spielkarten, Flaschenverschlüsse,
verrostet, platt gefahren, Fragmente aus Metall, Pappe, Papier und Kunststoff.

Dinge des Alltags, denen er von nun an in seinen Assemblagen eine neue Bedeutung verlieh.
Weggeworfenes, Verlorenes, dem Sinnfeld verlustig Gegangenes, gewann so den „second glance“,
ein zweites Leben; wurde einbezogen in den gestalterischen Prozess und somit Teil des Kunstobjekts.

HP Hettich „erkannte“ neue Inhalte in den entstehenden Kompositionen, die jedoch zugleich
dem Betrachter den Freiraum für dessen eigene Fantasie belassen.

HP Hettich ist im Frühjahr 2015 verstorben.

ABBILDUNGEN:

Zündholzassemblagen, 50 x 50 cm
Kopfart I und Kopfart II

Fotos privat.

KONTAKT:
www.hettich-art.com, facebook: Hans-Peter Hettich