2020

Bratislava und dann kam Corona

arteMIX in Quarantäne
Gedanken unserer Künstlerinnen und Künstler in Zeiten von COVID- 19

Verena Prandstätter

Im Moment müssen Ausstellungen, Lesungen, Konzerte warten.
Im Moment kreiere, schreibe, konzipiere ich im Hintergrund.
Im Moment lerne ich zum x-ten Mal das Auswarten.
Im Moment bin ich im Vertrauen.

www.verenaart.at

Verena Prandstätter-Erdbild 1

Verena Prandstätter-Erdbild 1

Walter Csuvala

Portrait Walter Csuvalvas (Foto: Jossip Jucic-Sunaric)

 

Regina Merta

Der Coronavirus hat das Leben auf der ganzen Welt schlagartig verändert…..
Erst am 29.1.2020 hatte ich eine schwere Darmoperation von der ich mich erst erholen mußte, dann kam der Coronavirus!
Anfang Jänner 2020 malte ich bereits an neuen Werken für neue Ausstellungen, u.a. Musik Welt 2020 Ludwig van Beethoven, da ich ja nach der OP nicht schwer heben durfte …
Außderdem arbeite ich an einem neuen Katalog – Kunstbuch – Atelier www.reginamerta.at

Sehr nachdenklich sende ich diese Zeilen …..

Aber es gibt ein „Licht am Ende des Corona Virus“ Bild von Regina Merta

 

Viele Menschen in Not ….
der Virus macht sie krank und fürchten den Tod …
viele Menschen in Not …
sie fürchten um ihr tägliches Brot …
viele Menschen in Not …
unsere Erde ist auf vielen Gebieten marod …
viele Menschen in Not …
Menschen helfen Menschen zu entkommen aus der Not ….
von Regina Merta

Ulrich Gansert

Hier noch zwei Gedichte von Stefan George mit seiner kulturkrischen Botschaft:

Die tote Stadt

Die weite bucht erfüllt der neue hafen
Der alles glück des landes saugt · ein mond
Von glitzernden und rauhen häuserwänden ·
Endlosen strassen drin mit gleicher gier
Die menge tages feilscht und abends tollt.
Nur hohn und mitleid steigt zur mutterstadt
Am felsen droben die mit schwarzen mauern
Verarmt daliegt · vergessen von der zeit.

Die stille veste lebt und träumt und sieht
Wie stark ihr turm in ewige sonnen ragt ·
Das schweigen ihre weihebilder schüzt
Und auf den grasigen gassen ihren wohnern
Die glieder blühen durch verschlissnes tuch.
Sie spürt kein leid · sie weiss der tag bricht an:
Da schleppt sich aus den üppigen palästen
Den berg hinan von flehenden ein zug:

»Uns mäht ein ödes weh und wir verderben
Wenn ihr nicht helft – im überflusse siech.
Vergönnt uns reinen odem eurer höhe
Und klaren quell! wir finden rast in hof
Und stall und jeder höhlung eines tors.
Hier schätze wie ihr nie sie saht – die steine
Wie fracht von hundert schiffen kostbar · spange
Und reif vom werte ganzer länderbreiten!«

Doch strenge antwort kommt: »Hier frommt kein kauf.
Das gut was euch vor allem galt ist schutt.
Nur sieben sind gerettet die einst kamen
Und denen unsre kinder zugelächelt.
Euch all trifft tod. Schon eure zahl ist frevel.
Geht mit dem falschen prunk der unsren knaben
Zum ekel wird! Seht wie ihr nackter fuss
Ihn übers riff hinab zum meere stösst.«

aus: Der Siebente Ring 1907

Reiss mich an deinen rand
Abgrund – doch wirre mich nicht!

Wo unersättliche gierde
Von dem pol bis zum gleicher
Schon jeden zoll breit bestapft hat
Mit unerbittlicher grelle
Ohne scham überblitzend
Alle poren der welt:

Wo hinter maassloser wände
Hässlichen zellen ein irrsinn
Grad erfand was schon morgen
Weitste weite vergiftet
Bis in wüsten die reitschaar
Bis in jurten den senn:Wo nicht mehr · rauher obhut ·
Säugt in steiniger waldschlucht
Zwillingsbrüder die wölfin
Wo nicht · den riesen ernährend ·
Wilde inseln mehr grünen
Noch ein jungfrauen-land:

Da in den äussersten nöten
Sannen die Untern voll sorge ·
Holten die Himmlischen gnädig
Ihr lezt geheimnis .. sie wandten
Stoffes gesetze und schufen
Neuen raum in den raum …

Walter Ritter


COVID 19:
Nur Mut! Wir alle werden die „graue Phase“ überstehen!

Allerdings:
So wie es ursprünglich war, wird es nicht wieder werden! Aber es wird wieder bunt –
wenngleich auch mit mehr Struktur und weniger Freizügigkeit!
W. Ritter

Klaus Joachim Keller

Mir ist gestern beim Gang durch den Donau Park folgender
Vierzeiler eingefallen :

Hatze , hatze
Schöne Katze
Heb die Fratze
Zu der Tatze

KJK copyright

Ansonsten geht es soweit gut,
Hoffentlich Euch auch. Joachim

Helmut Rusche

Wenn ich etwas fröhlicher wäre, würde ich auf einer Wiese liegen und Seifenblasen in den Himmel schieben.

Brigitte Spanblöchel

Behind Dark Clouds

 

Ja, die dunklen Wolken … da müssen wir durch … und da geh’n wir durch – ins Licht !

Viele Künstler begaben und begeben sich auf selbst bestimmte Zeit freiwillig in „Quarantäne“, um zu malen, zu schreiben … ohne äussere Einflüsse.
Nun ist die Zeit der Quarantäne leider nicht absehbar und nicht unsere Entscheidung.
Ich würde diese Zeit gerne nützen, doch ich hatte die Hand gebrochen und eine OP – geplattet und geschraubt. Der Gips ist jetzt weg, aber die Hand noch ziemlich unbeweglich. Es ist zwar die Linke, aber mit Malen (bei meiner Arbeitsweise), da geht zur Zeit nichts. Die Therapien sind abgesagt und so übe ich alleine mit meiner Hand und rede ihr gut zu, damit ich wieder greifen, heben usw. kann.
Aber Zeichnen, das geht, und nebenbei sitze ich am Computer und gestalte meinen neuen Katalog.

Alles Liebe und Gute, bleibts gsund !
herzlichst Brigitte

brigitte-spanbloechel.at

Petra Sela

Die Quarantäne hat auch ihr Gutes:

Es ist ruhig wie am Sonntag Vormittag.
Man kann sich in die Sonne legen.
Man hat Zeit zum Ausschlafen,
zum Kleider ausmisten
und vorbereiten für den Frühling/Sommer
neue Rezepte auszuprobieren,
NICHT zu putzen,
einen Pulli zu stricken,
ein Bild zu malen
oder
ein Haiku zu schreiben:

kinderloser spielplatz
zwei eichhörnchen
spielen fangerl
Petra Sela

Eva Meloun

Als Künstlerin fühle ich mich verpflichtet mich auch mit meiner Umwelt zu befassen.

Richard Ölze malte es im Jahr 1936, als Zukunftsvision, den 2. Weltkrieg betreffend

Nein, ich habe keine Angst und ich werde nicht zu den Braven gehören! Selbstverständlich werde ich alle Anordnungen befolgen, aber die Gedanken sind frei und ich werde sie auch sagen, ich werde beobachten wie es weitergeht!
Ich bin überzeugt, dass das was jetzt länderübergreifend, weltweit passiert, einen bestimmten Zweck verfolgen soll. Die Corona Virus Epidemie hat die WHO veranlasst eine Feuerwehrübung zu machen. Das ist durchaus sinnvoll – auch wenn Medien die Gegebenheiten dieses neuen Grippeerregers geradezu peinlich lustvoll bedienen. Kommt doch Corona zur rechten Zeit um das bleicher werdende Bild von Greta Thunberg abzulösen.
Eine Seuche, eine Epidemie braucht zu ihrer Bewältigung logistische Maßnahmen die in unserer kompliziert gewordenen Zeit überlegt werden müssen. Grundsätzlich sind das aber nicht allein Maßnahmen gegen den Corona Virus, sondern Maßnahmen für zukünftige Pandemien, die durch die Globalisierung entstehen.
Als der Ebola Virus das zweite Mal sein erschreckendes Gesicht zeigte, konnte man ihn noch unter Kontrolle bringen. Die Welt und die WHO hat sich verantwortungsbewusst auf die Gefahren durch die weltweite Vernetzung den jetzigen und zukünftigen Pandemien gestellt. So ist also grundsätzlich diese Feuerwehrübung wichtig und dient dem Leben vieler Menschen.
Die Kehrseite der Medaille können wir schon in den Ansätzen erkennen: Ängste und das Gefühl – wir hatten so lange Frieden und einen steigenden Wohlstand – jetzt muss einmal die Katastrophe kommen. Abgesehen von psychologischen Aspekten wird man Politikern gesetzliche Verordnungen oder Versäumnisse vorwerfen. – Niedergang der Wirtschaft – Arbeitslosigkeit, und die Folgen. Schlimmer aber eine zu befürchtende Entwicklung zum Totalitären.
Aber was immer sein wird, wir lassen uns nicht beirren wir malen, musizieren und schreiben weiter!


Eva Meloun
www.meloun.at

Das Bild:
Richard Ölze malte es im Jahr 1936, als Zukunftsvision, den 2. Weltkrieg betreffend

Heidi Tschank

Ich fühle mich unglaublich gut, endlich Dinge zu erledigen, die ich immer aufgeschoben habe und das ohne Stress!
Eine ruhige Zeit um Projekte zu planen. Keine (überflüssigen) Einladungen.
Es ist derzeit für mich völlig neu, dass ich nicht in Panik gerate, wenn etwas nicht sofort gelingt.
Diese Entschleunigung ist für uns Künstler sehr wichtig. Wir können uns bewusster auf interessante oder schwierige Themen und Projekte einlassen, besser
konzentrieren ohne gereizt und gestresst zu werden. Wir lernen in der JETZT- Zeit zu leben; das hatten wir schon vergessen.
Viele Liebe Grüße und gesund bleiben wünscht
Heidi


Mag. Heidi Tschank
Bildhauerin
www.members.aon.at/tschank

Herbert Pasiecznyk

Beim künstlerischen Schaffen handelt es sich um Individualethik um die Fragen nach dem rechten Handeln des Künstlers im Dienste seines Werkes.

Ich persönlich strebe eine Kunst an die frei von aller Konversionen und Bekehrungen von außen.
Eine Kunst frei von allen Äußeren moralischen, ethischen, religiösen, politischen, weltanschaulichen oder sozialen Zweckmäßigkeit und Verwendbarkeit

Eine Kunst um der Kunst willen. Einen künstlerischeren Grundsatz, dass die Verwirklichung des ästhetisch im eigenständig Kunstwerk propagiert.

Liebe Grüße Herbert Pasiecznyk


Mag. Herbert Pasiecznyk
1180 Wien,
Gymnasiumstr. 38/14
Tel: 01-478 23 92
Mobil: 0664/444 17 80

Bratislava

Durch Vermittlung unseres Mitgliedes, Ivica Kroslakova, konnten 22 Mitglieder von arteMIX eine Ausstellung in der „Galerie Z“ in Bratislava präsentieren. Kuratiert vom Galeristen, Viktor Hulik.

 

Ausstellende Künstlerinnen und Künstler

Kyoko Adaniya Holm / Verena Ben Hmida Mairinger / Laszlo Botar / Csaba Fazakas / Robert Floch / Ulrich Gansert / Jiri Hastik / Nino Holm / Klaus Joachim Keller / Ivica Kroslakova / Jagoda Lessel / Ela Migasz Szepiancic / Seline Pein Guadagnini / Verena Prandstätter / Petra Rasp / Gisela Reimer / Walter Ritter / Helmut Rusche / Petra Sela / Rudolf Svoboda / Editha Taferner / Norbert Völkerer